Mitarbeitergespräche führen
Leitfaden für Halbjahresgespräche
Die ruhige Sommerzeit nutzen viele Führungskräfte für zusätzliche Mitarbeitergespräche. Im Rahmen eines Half-Year Reviews dienen diese als gute Standortanalyse und einfaches Instrument, um Zielvereinbarungen anzupassen.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen…
- welche Themen Sie bei diesen Halbjahresgesprächen mit Ihren Mitarbeitern durchgehen sollten
- eine kurze Checkliste, mit der Sie Zielvereinbarungen anpassen und die Motivation Ihrer Mitarbeiter für das zweite Halbjahr stärken
Mitarbeitergespräche im Sommer: Ziele vereinbaren und anpassen
Üblicherweise findet ein Mitarbeitergespräch im Rahmen eines standardisierten Jahresgespräches nach Weihnachten, eines Positionswechsels, bei Wiedereintritt nach Karenz oder Sabbatical statt.
Im Sommer haben Sie die Chance, fernab vom Alltagsstress zusätzliche Feedbackgespräche in entspannter Atmosphäre zu führen. Dabei sollten Sie als Führungskraft niemals die Ziele des Mitarbeitergesprächs aus den Augen verlieren.
Die wichtigsten Themen im Halbjahresgespräch:
- Wo stehen wir bei gemeinsam definierten Aufgaben und Zielen? Wiederholen Sie die Ziele, die zu Jahresbeginn festgelegt wurden. Allein das Besprechen dieser Themen kann für einen zusätzlichen Motivationsschub sorgen. Bereits vergessenes Leistungsbewusstsein wird wieder aktiviert
- Gibt es verborgenes Konflikt- oder Problempotenzial? Mitarbeitergespräche können oft ein wirksames Frühwarnsystem für Probleme im Team darstellen!
- Besteht Über- oder Unterforderung? Die Sommermonate bieten viele Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung. Ihre Mitarbeiter können diese als Vorbereitung für zukünftige (Projekt-)Aufgaben nutzen
Ablauf des Halbjahresgesprächs
Bevor Sie sich nun voller Motivation in dieses zusätzliche Mitarbeitergespräch der anderen Art stürzen, sollten Sie als Führungskraft jedoch ein paar Dinge berücksichtigen.
Hier ein kurzer Leitfaden, der Ihnen als Checkliste zur Vorbereitung und letztendlich zum Abschluss einer aktualisierten Zielvereinbarung dient:
Schaffen Sie ein angenehmes, ungezwungenes Umfeld. Das kann ein gemeinsames Mittagessen im naheliegenden Gastgarten oder ein kühles Getränk nach einem gemeinsamen Kundenbesuch sein. Dass Sie dafür Ihr Handy ausschalten, versteht sich von selbst…
Lenken Sie das Gespräch zu Beginn auf ein positives, eventuell gemeinsames Erlebnis mit einem Kunden, einen Projekterfolg, gutes Feedback oder Ähnliches. Selbst, wenn Sie schon seit Wochen darauf warten Ihre Kritik loszuwerden, ist dies erfahrungsgemäß kein konstruktiver Gesprächseinstieg.
Wer fragt, der führt. Sie haben als Führungskraft die sanften (!) Zügel in der Hand und können das Mitarbeitergespräch nach dem Einstieg jederzeit in die gewünschte Richtung lenken.
Z.B. „Sie haben recht, das war wirklich ein gutes Gespräch mit diesem Kunden. Gibt es auch Kundengespräche, die aus Ihrer Sicht nicht so gut gelaufen sind? Woran liegt das aus Ihrer Sicht? Was müsste getan werden, um das in eine ähnliche Richtung zu lenken wie gerade eben?“ etc.
Ergebnisse nochmals zusammenfassen und konkrete neue, aktualisierte Zielvereinbarungen treffen. In der Praxis erleben wir es immer wieder, dass Zielvereinbarungen zu vage getroffen wurden. Um das zu vermeiden, gibt es Formeln wie das SMART-Prinzip oder vereinfacht: Inhalt, Ausmaß und Zeitbezug! WAS soll IN WELCHEM UMFANG bis WANN erreicht werden. Wenn Sie das gemeinsam definiert haben, können Sie über das WIE der konkreten Umsetzung sprechen